Wissenswertes und anderes zum Schnupf


Wissenswertes über Schnupftabak

Entdeckung 1492 als Kolumbus mit seinen Seemännern auf einer Bahamasinsel landete, sahen sie, wie sich Indianer geriebene Tabakblätter in die Nase schoben
bzw. mit Bambusrohren in die Nase bliesen.
Europa um 1561 verordnete der französische Arzt Jean Nicot dem Sohn der Königin Katharina von Medici, Schnupftabak um seine Migräne los zu werde.
Als der Sohn Franz der II heftig nieste, war seine Migräne verschwunden. Dadurch wurde der Schnupftabak hoffähig und bekannt
Schnupftabakfirmen in Deutschland gegründet 1733 in Lahr, heute noch besteht diese Firma Gebr. Bernard in Regensburg. Sonstige Pöschl  Landshut.
Schnupftabakverbrauch in Deutschland ca. 270 Tonnen, weltweit ca. 25'000 Tonnen.
Schnupftabaks in Deutschland ca. 140 Sorten, davon ca. 20 Schmalzler und ca. 120 Snuffsorten
Schnupftabakarten Schmalzler, Snuff und Weisen
  Schmalzler ist aus geriebenen Tabakblätter, Öle und Aromastoffen, früher mit Schweinesschmalz oder Butter, nach 3 Tagen war er ranzig.
  Snuff ist meist aus Tabakrippen feiner gemahlen, Öle und Aromastoffen
  Weisen ist nur aus Tabakzucker und Pfefferminze.
Schnupftabakmuseum Grafenau im Bayrischen Wald.
Schnupftabakdosen Holzdosen, Porzellanfläschchen, Töpfe und Flaschen aus Steingut, Berufsgruppen wie z.B. Schreiner  Hobel, Jäger  Horndose, usw
Ist Schnupfen schaedlich? 1 Prise Schnupftabak hat 1/200 Nikotin einer Zigarette. schädlich ist hauptsächlich der Teer in den Zigaretten. Eine Untersuchung der UNI München ergab:
schnupfen ist so schädlich wie wenn man 3 - 5 Würfelzucker in eine Lechstaustufe wirft und glaubt , dass die 3 Millionen m³  Wasser süss werden.
(Lech = Fluss in Deutschland)
Bekannte Schnupfer  Altbundeskanzler Helmut Schmidt, Torwart Sepp Maier, Friedrich der Grosse, Napoleon, usw.

 


Die Geschichte der Tabakdose
Der Schnupftabak hat in seiner mehr als 400jährigen Geschichte schon viel amüsantes und weltbewegendes hinterlassen. Vor etwa 100 Jahren wurden etwa 90% (!!!) des Wunderkrautes Tabak in die Nase der neuen Welt gesteckt oder gesogen!
Im 18. Jahrhundert hat die Prise allen Genüssen den Rang abgelaufen: Dem Rauchen, dem Kaffee und sogar dem Alkohol. Der Schnupftabak ist zur Wunderdroge geworden.
Schon damals war der schnupfende Zeitgenosse der weit angenehmere Mitmensch als der Raucher (gleich ob Zigarette, Zigarre oder Pfeife).
In Bleidosen und Glasflaschen wurde das Nasenpulver in den Handel gebracht und die Behältnisse konnten beim Kramer nachgefüllt werden. 1726 fiel zum ersten mal das Wort "Tabatière" - natürlich in Frankreich, wo auf 14 Schnupfer ein Raucher kam. Sie hatte die natürliche Feuchtigkeit und das Aroma erhalten und war lange Zeit Privileg der "Oberen Zehntausend". Bald wurde die Tabakdose zum gesellschaftlichen Gebrauchsgegenstand.
Ab 1750 liess sich der Siegeszug der kunstvollen Tabakdosen aus Gold, Silber Porzellan emailliertes Kupfer, Schildpat, Elfenbein, Bernstein, Malackut, Lapislaslazuli und Kristall nicht mehr aufhalten. Reizende Kokotterien, Schäferszenen und nackte Mädchen waren auf den Tabakdosen genauso begehrt wie Wappen Tiere oder das Portrait seiner Allerliebsten bis hin zu übelster Pornographie.
Die Tabakdose war etwas ganz persönliches. Sie war Bestandteil der Ausstattung und Kleidung. Die Aussage "zeige nur Deine Tabatière und ich sage Dir, wer Du bist" war keinesfalls scherzhaft gemeint.
 

Eine Vatikanische Anecktode.

Papst Leo der XIII der ein leidenschaftlicher Schnupfer war, bot eines Tages auch eine Prise seinem Kurienkardinal an.
Dieser bedankte sich mit den Worten: "Nein danke, dieses Laster habe ich leider nicht."
Der Papst wurde aber nicht verlegen und gab ihm zur Antwort: Wäre dies ein Laster, würde er ihm sicher auch frönen
 

 

Der Herr Direktor sitzt beim Wein.
Und schaut gar sehr verdriesslich drein.

Das Auge schweift ins Grenzenlose;
Die Hand greift nach der Tabakdose.

Das wohlgeübte Fingerpaar
Erfasst soviel, als möglich war.

Und sparsam, selbst im Überfluss,
Vertieft er sich in den Genuss.

Zwar fühlt er sich zunächst geniert,
Weil er nur halbe Wirkung spürt.

Doch soll ein mildes Nasenreiben.
Die Sache fördern und betreiben.

Auch wird das Sacktuch, blaugeblümt,
Als Nasenfeile sehr gerühmt.

Und hilft auch alles dieses nicht,
So hilft ein Blick ins Sonnenlicht.

Die Spannung steigt, der Drang wird gross -
Nur still! gebt acht! - gleich drückt er los!

 

 
Hatschi! - Wer schnupft und dieses hört,
Der findet es beneidenswert.

 

Denn was die Seele dumpf umhüllt,
Wird plötzlich heiter, klar und mild. 

Ja! - Sehr erheitert uns die Prise,
Vorausgesetzt, dass man auch niese! 

 

 

 

  

Herkunft aus    www.schnupftabakdose.de              Wilhelm Busch